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Am Donnerstag war ich noch kurz Süßes holen, damit wir einen gemütlichen Fernsehabend mit knabbern verbringen konnten. Als ich im Wohnzimmer saß, kam Vivien, setzte sich zu mir und fragte, ob Kinder sterben können. Ich habe ihr erklärt, das der liebe Gott nur alte Menschen holt. Ich wollte nicht darüber Reden, weil ich glaubte, dass uns so etwas nicht passieren kann. Hätte ich sie doch nur gefragt, warum sie das wissen will. Patricia saß im Schlafzimmer und sah sich die Simpsens an. Am nächsten Morgen dann das übliche Gezeter. Vivi beeile dich, sonst komme ich zu spät zur Schule. Schnell noch ein Kuss und ein letztes Winken. Das war das letzte mal, das ich dieses alltägliche Bild sehen durfte. Keine Umarmung mehr. Am Vormittag, gegen 09:30 Uhr, rief Tricis Freundin Noirin mich an und fragte, ob sie mit zu uns kommen durfte. Na Klar, komm man mit dem Bus. Noirin erreichte jedoch ihre Mutter nicht, um zu fragen, aber das erfuhr ich erst Wochen später. 11:55 Uhr kam ein Kombi auf den Hof gefahren. Der Mann fragte, ob ich eine Tochter hätte die Patricia heißt. Sie wäre an der Haltestelle angefahren worden. Er fuhr mich hin. Es sind nur 200 m von uns zu Hause und da lag meine kleine Maus auf der Straße. Man hatte ihr einen Verband um den Kopf gelegt und Ihre Augen waren dunkel und nahmen mich nicht wahr. Aus ihrem Mund und Nase lief etwas Blut. Ich durfte nur ihre Hand halten. Bis der Notarzt kam, dauerte es meinem Gefühl nach eine Ewigkeit. Als er dann ankam, konnte ich die Hoffnungslosigkeit spüren. Ein Rettungshubschrauber wurde angefordert. Es hat dann noch fast eine Stunde gedauert, bis man Patricia Transportfähig gemacht hatte. Reiner war im Fernverkehr und ein Freund sorgte dafür, dass er schnellst möglich zum Krankenhaus kam. Als der Arzt uns dann zu sich ins Zimmer bat, erklärte er, das es sehr schlecht um sie stand. Patricia hatte schwerste Kopfverletzungen und sie würde, wenn sie es schaffen sollte, schwerst behindert sein. Hauptsache war für uns, das sie wieder nach Hause kommt. Wir durften noch kurz zu ihr. Da lag meine Maus und wir fühlten uns unendlich hilflos. Man schickte uns weg, damit wir noch ein paar Sachen holen sollten. Als wir gegen 17:00 Uhr wieder im Krankenhaus ankamen, wurden wir erneut zum Arzt ins Zimmer gebeten. Er teilte uns diesmal mit, das sie die Nacht nicht überleben würde und das wir Abschied nehmen müssten. Als wir bei Patricia am Bett saßen, liefen Tränen aus ihren Augen. Tränen des Abschieds und Tränen aus Blut. Ich rief bei Opa an und bat ihn, mit Dennis und Marco zum Krankenhaus zu kommen. Sie sollten jedoch selbst entscheiden, ob sie Abschied nehmen wollen. Oma, Opa, Tante Steffi, Dennis und Marco kamen. Sie haben jeder für sich noch einen Moment bei Trici verbracht. Als sie sich verabschiedeten, kam Gisela (die Tagesmutter) mit Ihrem Mann. Ich erlaubte Ihnen zu Trici zu gehen und Abschied zu nehmen. Leider hat sie den Platz an Patricias Bett nicht mehr verlassen. Ich hatte nicht die Kraft sie wegzuschicken. Reiner saß auf der anderen Seite und hielt Tricis Hand. Ich ging hilflos im Flur auf und ab. Dann spürte ich, das sie gehen wollte und ich ging zu Reiner, hielt Trici Hand und sagte Ihr ein letztes mal, wie sehr ich sie liebe. Dann ging Ihr Herzschlag weg und sie war fort. Manchmal glaube ich, dass es nur ein böser Traum ist Und manchmal glaube ich, das wir 7 Jahre mit Patricia leben durften, war nur ein schöner Traum. Wir wussten unser Glück zu schätzen und trotzdem zerbrach es. Nichts wird wieder wie es war. Sie fehlt uns allen so sehr.           

 
   
   
   
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